Heimatdienst-Fahrt

Der Heimatdienst auf sonniger Fahrt nach Reutte und zum Heiterwanger See

 

Ein Kurzbericht über die Heimatdienst Halbtagesfahrt am 8. Juni 2013 nach Reutte zum Museum "Grünes Haus", zum Kaffeetrinken am Heiterwanger See und mit einer kleinen Bootsfahrt vom Heiterwanger See zum "Seespitz" am Plansee.

 Fahrt

Schorsch

Das hier ist der Georg Dusch, und mit dem Georg und seinem klimatisierten 4 Sterne-Bus sind wir bei schönstem Wetter um kurz nach halb zwölf in Sonthofen weggefahren. Nach weiteren Einstiegen beim Scharpf und in Hindelang ging es dann gemütlich die Oberjoch-Pass-Strasse hinauf.

 

Bus

Hier kann man 50 gutgelaunte Heimatdienstler sehen, auf dem Weg nach Reutte. Manche dieser Mitglieder kennen sich schon seit mehreren Jahrzehnten, so dass der Gesprächsstoff natürlich nie versiegt. Zusätzlich konnte man natürlich aus dem Fenster sehen und die wunderschöne Landschaft des Tannheimer Tales bewundern. Die Gipfel sind noch tief schneebedeckt, aber im Tal ist der Frühling inzwischen in vollem Gange.

Uwe und Maria

Uwe und Maria Brendler hatten die Fahrt organisiert und sogar eine Vorfahrt gemacht. Deshalb hat alles auch ganz prima geklappt. Auf der Fahrt durch´s Tannheimer Tal, das auch als eines der schönsten nördlichen Alpentäler bezeichnet wird, hielt Uwe einen kurzen geschichtlichen Überblick über die beschwerlichen Salztransporte entlang der Salzstrasse von Hall im Tirol über Reutte, Oberjoch, Hindelang und weiter nach Sonthofen. In den Hochzeiten des Transportwesens kamen hier bis zu 70 Salzfuhrwerke pro Tag durch.

 

Führung durch das "Grüne Haus"

Museum Gruppe2

Das "Grüne Haus" in Reutte beherbergt das örtliche Museum. Den Namen verdankt das Gebäude wirklich seinem lindgrünen Aussenanstrich. Grüne Häuser sind zahlreich, aber so schön verzierte Häuser sind selten. Sowohl an der Aussenfassade, als auch innen kann man Malereien bestaunen, die in Oberbayern "Lüftlmalerei" heissen. Und das in Perfektion. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf. Jede Gruppe wurde von jeweils einer charmanten Dame mit grossem Fachwissen und alles andere als langweiligem Vortragsstil durch die Ausstellung geführt.

Museum Gruppe 1

Während die eine Gruppe in die Gemälde der bekannten Malerfamilie Zeiller eingeführt wurde, befasste sich die andere mit dem Aufstieg und dem Reichtum Reuttes. Auch die Entstehung des "Ausserferns" war plastisch dargestellt, und wer wollte, konnte es zusammenpuzzeln. Maler der Familie Zeiller malten unter anderem die meisten Fresken in der Klosterkirche Ettal. Auch ein paar Gemälde der "Geierwally" sind im Museum zu finden. Wir wurden aufgeklärt, dass die "Geierwally" in den Filmen eigentlich recht wenig mit der wirklichen, modernen und emanzipierten Anna Sailer-Knittel zu tun hat.

Museum Gruppe 1

Man sieht, der Salzhandel ist für die Heimatdienstler schon interessant. Am linken Bildrand sieht man Salzfässer, wie sie damals befördert wurden. Auf jedem Fuhrwerk gab es zum Teil zehn dieser Fässer, und oben drauf wurden noch wertvolle Stoff und andere Handelswaren befördert. Die Art der Beförderung geschah durch Rodfuhr (Rod = Reihe). Dabei wurde für jeder Teilabschnitt der Strecke von einem anderen Fuhrwerk befördert, so dass spätestens nach einem Tag die ganze Fuhre abgeladen, eingelagert und am nächsten Tag wieder aufgeladen werden musste. So haben ein ganzer Haufen Leute mitverdient.

Kaffeetrinken

Im neu gebauten Hotel "Fischer am See" am Heiterwanger See liessen wir uns gegen halb drei entweder Brotzeiten, Kaffee und Kuchen, oder alles zusammen schmecken. Allen hat es gut geschmeckt, was man so gehört hat. Bilder gibt´s hierzu keine, alle waren mit dem "Kaffeene" beschäftigt.

Eine Schifffahrt, die ist lustig...

Vor Schiff 1

Pünktlich wie die Maurer waren alle an der Anlegestelle des Schiffes. Manche stellten sich schon an...

 

Vor Schiff 2

 ... während andere sich es auf der Bank bequem gemacht hatten und einen kleinen Huigarte hielten

 

Schiff 1

Kaum zu glauben, aber wir hatten fast das ganze Schiff für uns, und das obwohl nach wochenlangem Regenwetter einer der ersten schönen Tage war. Wir haben natürlich gleich fast das ganze Oberdeck mit Beschlag belegt, des tollen Wetters und der prima Aussicht wegen.

 

Schiff 2

Es wurde geschaut und fotografiert...

 

Schiff 3

... und fotografiert...

 

Schiff 4

... und in Erinnerungen geschwelgt (da von der Brücke sind die Kinder immer runter gesprungen), zwischendurch etwas Musik mit der Harmonika,...

  

Schiff 5

... gesonnt und nochmals geschaut. Nach einer 20-minütigen Bootsfahrt, die laut Fahrplan eigentlich hätte 35 Minuten dauern sollen, hatte keiner Lust auszusteigen. Aber als wir Georg mit dem Bus heranrollen sahen, blieb uns wohl keine andere Wahl. Da waren wir mit dem Schiff doch glatt schneller gewesen.

 

Bus zurück

Nachdem alle wieder in den Bus eingestiegen waren, ging es am Plansee entlang zum Stauwehr, hinunter Richtung Reutte und durch den Grenztunnel und die Autobahn über Kempten wieder zurück nach Sonthofen. Im Bus wurden bereits Pläne für die nächste (Herbst-) Fahrt nach St. Gallen geschmiedet. Um kurz nach 18 Uhr stiegen alle zufrieden in Sonthofen aus. Eine wieder schöne Heimatdienstfahrt war zu Ende gegangen.

 

Bilder: Ann-Sophie Kracker, Stefan Kracker, Text: Stefan Kracker, 2013, Heimatdienst Sonthofen