Heimatdienst-Info

Heimatdienst-Fahrt nach Kempten

Ein fast voller Bus mit Mitgliedern und Freunden des Heimatdienstes machte sich bei bedecktem, jedoch angenehm temperiertem Wetter auf zur Halbtagesfahrt nach Kempten. Die Stadt liegt so nah, deswegen fährt man meist zum Einkaufen hin, und dann gleich wieder nach Hause, obwohl sie doch so viel Kulturelles zu bieten hat. Einen kleinen Eindruck davon konnten wir uns anlässlich unserer Halbtagesfahrt machen. So stand die Lorenzbasilika, die Erasmuskapelle und die St. Mangkirche auf dem Programm, jeweils mit sachkundiger Führung. Auch der anschliessende Kaffee kam nicht zu kurz. Für die meisten reichte die Zeit sogar noch zum Mittagessen.

St Lorenz

Hier erklärt uns Herr Naumann genau und kenntnisreich die verschiedenen Altäre der Lorenzbasilika, die über einen Zeitraum von über 100 Jahren entstanden sind. Sie geben einen Überblick über die verschiedenen Stilepochen vom Frühbarock bis zum Rokoko. Bemerkenswert ist weiterhin, dass es sich bei der Basilika eigentlich um zwei Kirchen handelt. Hinten die "Leutekirche" St. Laurentius und vorne im Altarraum die Klosterkirche "Mariä Himmelfahrt". Das resultiert in zwei Patrozinien innerhalb einer Woche im August für ein und die selbe Kirche. Der Turm erinnert an die Kaiserpfalz-Kirche in Aachen. Die Kirche verfügt über insgesamt 5 Orgeln. Davon können bis zu drei von einem Orgeltisch aus gespielt werden. Jedoch hat auch jede Orgel selbst eine Tastatur.

 

Kreuz St Lorenz

Das hier im Bild gezeigte Kreuz der St. Lorenzbasilika besticht durch bewegliche Arme. Der nach der Kar-Liturgie vom Kreuz abgenommene Leichnam erlaubte das Zusammenlegen der Arme auf dem Bauch. So konnte man den Gläubigen besonders eindrucksvoll das Geschehen näher bringen. Bei einer Restauration des Korpus fand man einige Bitt-Zettel, die Gläubige in die Seitenwunde des Körpers gesteckt hatten.

 

Erasmuskapelle

Die Erasmuskapelle kann mit einer richtig gut gemachten Multivisions-Schau besichtigt werden. Man reist dabei durch die verschiedenen Zeiten und Nutzungen der Kapelle, von geistlicher Betstätte über Beinhaus bis zur Weinstube.

 

Hinter den Mauern des Ostwand sind weiterhin noch "Gebeine" (=Knochen) bestattet.

 

St Mang

Neben der Erasmuskapelle liegt gleich die evangelische Pfarrkirche St. Mang. Uwe Brendler gab uns noch einen guten Überblick über die Geschichte. Wie für protestantische Kirchen nicht anders zu erwarten, fällt die Inneneinrichtung gleich etwas einfacher aus.

 

St Mang Altar

Dieses Bild zeigt den aus Holz geschnitzten Hochaltar der St. Mang Kirche. Dieser Altar ist schon weitgereist, gewann er doch bei der Weltausstellung in Chicago 1900 eine Goldmedaille. Von Heinrich Gyr gekauft und der St. Mang Kirche gestiftet, steht er seit 1906 dort.

Wie man bei dieser Fahrt gesehen hat, liegt das Gute oft so nahe und spart doch viel Zeit auf den Strassen.

 

Text und Fotos: Stefan Kracker, 13.10.14