Eggaspiel 2016
Am Sonntag, den 14. Februar 2016 fand um 14 Uhr wieder das Eggaspiel auf dem Marktanger in Sonthofen statt. Der Besuch von geschätzten 1500 Zuschauern zeigte ein reges Interesse an dieser Brauchtumsveranstaltung. Das Wetter hatte dieses Jahr ein besonderes Einsehen mit uns: Es blieb trocken und begann erst genau mit dem Ende des Spieles leicht zu tröpfeln. Auch dieses Jahr wieder vershönerte unsere Stadtkapelle Sonthofen das Eggaspiel und begleitete nicht nur den Umzug zum Marktanger, sondern ermöglichte auch die Freudentänze nach dem Fangen der Hexe. Aber die war auch dieses Mal wieder sehr kreativ im Aushecken von Blödsinn und trieb damit den ganzen Bauernhof fast in den Wahnsinn. Das Pflugen ging genauso schief wie das Eggen, dem Bauer flog das Saatgut weg, das Dreschen war eine einzige Katastrophe. Die Kleintiere wie der Gockel und die Geis konnten auch nicht in Ruhe picken oder grasen, dauernd wurden sie aufgescheucht. Die Sau und die Katze flogen sogar durch die Luft bis in die Küche! Dort ging nur in der ersten Minuten alles glatt, bevor es auch dort an allen Ecken und Enden zu "eggen" begann: Das Geschirr flog durch die Luft, das Butterfass flog um, der Flachs brach sich selbst, die Milch war plötzlich sauer und das Brot schimmlig. Bloss gut, dass der Hund eine Witterung aufnehmen konnte und gemeinsam mit dem Bue plötzlich eine Hexe entdeckte. Nachdem sogar der Knecht seine Angst überwunden hatte, fing er zusammen mit dem Bauern die Hexe ein und sperrte sie in die Saukiste. Und dann wurde getanzt und gefeiert: der Dämon war gefangen!
Organisiert hatten das Eggaspiel wieder in perfekter Form Hans und Christa Fischer. Vielen Dank!
Hier einige Impressionen, im Bild festgehalten von Gerhard Kitzinger. Bitte beachten Sie die Urheberrechte!
Einzug mit der Stadtkapelle Sonthofen
Einzug der Menschen und Tiere
Vorne weg der Herold (Stefan Kracker)
Hans Fischer (Mitte) hatte die Besucher bereits über die Hintergründe des Eggaspiels informiert, als der Zug am Marktanger eintraf.
Auch die Hexe war schon eingetroffen...
... und fing gleich an mit dem Schabernack. Hier beim Vermessen des Ackers
Überall eggte es, da blieb auch die Küche nicht verschont.
Der Gaisbock hatte keine ruhige Minute,
genauso wenig wie die Sau oder der Gockeler. Hier kommt sogar die Sau durch die Luft geflogen!
Beim Pflugen bekam der Bauer keine einzige gerade Pflugspur hin,
kein Wunder, die Pferde wurden dauernd scheu gemacht.
Dem Bauern flog das Saatgut durch die Luft, während der Knecht ihm nur verständnislos mit den Händen in den Taschen zusieht.
Auch die Egge führte ein reges Eigenleben
Kurz ist die Küche verlassen, um die Brotzeit auf´s Feld zu bringen, schon geht´s auch da rund.
Aber die Brotzeit mag nicht schmecken: Kein Wunder, sie ist sauer oder verschimmelt.
Nachdem es beim Dreschen richtig unrund läuft,
nimmt der Hund Witterung auf,
und findet die Hexe. Die wird dann auch gleich eingefangen, bevor sie noch mehr Schaden anrichten kann.
Nachdem die Hexe nun in der Saukiste gefangen ist, tanzt Mensch und Tier vor Freude zu den Klängen eines Walzers der Stadtkapelle.
Die Darsteller vor dem Spiel 2016:
Hexe (Georg Denz), Kätzle (Paulina Zinkl), Hund (Rafael Ludwig)
Molle (Thomas Rupp), Kuh (Tobias Kracker), Bäuerin (Franziska Hoppe), Herold (Stefan Kracker), Föhl (Marie-Theres Riewe), Magd (Sarah Köberle), Ross (German Lenz), Knecht (Reinhard Seitz), Bue (Lucian Fritz), Ross (Constantin Lenz), Gaisbock (Charlotte Kracker), Gockel (Niklas Riewe), Bauer (Martin Fritz), Sau (Jonas Müller)
Einige Helfer der "Verpflegungstruppe" unter Leitung von Jutta Lanbacher und Karin Morlock: Karin Morlock, Maria Brendler, Thomas Holm, Gerhard Raupold; nicht im Bild: Jutta Lanbacher, Karin Schwank, Monika Schwank, Vincent Kracker.
Mitgeholfen habe sonst noch beim Aufbau/Abbau und den Proben: Heinz Bernhard, Vincent Kracker, Helmut Schwank, Uwe Brendler, German und Constantin Lenz, Katharina Centmayer, Coletta Gitterle, Ria Müller, sowie die Eltern, um die Kinder zu den Proben zu bringen. Vielen Dank!
Der Heimatdienst bedankt sich sehr herzlich bei den Darstellern, der Stadt Sonthofen für die problemlose Zusammenarbeit, beim THW und der Polizei für die verkehrstechnische Absicherung, der historischen Gruppe der Feuerwehr für die Absicherung des Platzes, der Stadtkapelle für die musikalische Umrahmung und natürlich bei allen Zuschauern!
Wir bekanken uns weiterhin beim Allgäuer Anzeigeblatt und dem Kreisboten für die ausführliche Berichterstattung, dem Bayrischen Fernsehen für gleich zwei prima Beiträge, dem Bayrischen Rundfunk für die gute Reportage, dem TV Allgäu für den netten Bericht, sowie dem Radio AllgäuHit für die Berichterstattung.
Bilder: Gerhard Kitzinger, Text Stefan Kracker (20.2.16)