Die Geschichte derer von Heimenhofen 1361-1477
Das Geschlecht von Heimenhofen geht auf ein altes Ministerialgeschlecht des Klosters St. Gallen zurück und galt als eines der reichsten und geachtetsten Geschlechter im Allgäu.
Markwart von Heimenhofen und seine Ehefrau Elisabeth von Ellhofen hatten zwei Söhne: Markwart und Oswald.
Diese arbeiteten beide von 1337- 1340 in Pisa und verdienten dort soviel Geld, daß sie zusammen 1351 den Erbteil des Truchseß von Waldburg an der Herrschaft Rettenberg mit der Burg Burgberg kauften.
1361 teilten sie den gemeinsamen Besitz und Markwart (verh. mit Anna von Schellenberg, gest. 1381)übernahm Burgberg, während Oswald (verh. mit Udelhild von Rosenberg), die Herrschaft Berghofen vom Abt des Stifts Kempten kaufte. Oswald erbaute nach der Besitznahme Berghofens das "Schloß Fluhenstein" auf der "Fluh" in Walten und erweiterte sein ausgedehntes Landgut mit einer Mühle und zwei Meierhöfen.
Oswald hatte folgende Kinder:
Dietrich, Berthold, Ulrich (der Ältere), Rudolf, Hans (der Ältere), Erkinger, Heinrich, Hieronymus, Melchior
Erkinger verkaufte seinen Anteil 1440 für 9.225 Gulden an den Augsburger Bischof
Ulrich (der Ältere, gest. 1473) war der einzige mit Nachkommen:
- Hans (der Jüngere),
- Barbara,
- Ulrich (der Jüngere) hatte 1462 eine Fehde und Belagerung mit der Stadt Kempten, dem Bischof von Augsburg und dem Grafen von Montfort und musste trotz Aussöhnung bereits 1466 seine Anteile an das Hochstift Augsburg verkaufen.
- Georg der Ältere (Jörg), genannt der "Schnaiter", musste wegen Überschuldung seinen Besitz Fluhenstein ebenfalls 1477 an das Hochstift Augsburg verkaufen . Mit dem Ankauf der letzten Besitzungen durch den finanzkräftigen Bischof von Augsburg in den Jahren 1508 und 1511 war das Hochstift Augsburg alleiniger Herr über das obere Allgäu rechts der Iller.
Der Sohn von Ulrich (dem Jüngeren), Hans (genannt Kleinhans), heiratete die Leibeigene Anna Murz. Deswegen wurden deren Kinder Jakob und seine neun Geschwister zur Aufgabe des Adels gezwungen. Sie fielen in den Bauernstand und sogar in die Leibeigenschaft zurück. Diese Familie mit dem Namen Heim(en)hofer existiert bis heute.