Filigrandrechseln ist ein vom Aussterben bedrohter Beruf, eine Spezialisierung des Drechselhandwerks. Diese gibt es seit ungefähr 1850. Reinhart Beck übt diesen Beruf seit ungefähr 20 Jahren neben seiner Tätigkeit als Berg- und Skiführer mit viel Leidenschaft und Können aus. Er demonstriert sein Können in zahlreichen Museen und Freilichtmuseen. Hin und wieder ist er auch im Sonthofer Heimathaus zu Gast. Die Fotos zeigen das Drechseln eines kleinen Schmuckstückes mit einer Kugel. Man nimmt dazu Lindenholz, da es bei guter Bearbeitbarkeit relativ stabil ist.
Herr Beck beginnt, die Grundform zu drechseln
Nach dem Drechseln der Grundform werden die späteren Aussparungen eingestemmt. Die Tiefe entspricht der zukünftigen Wandstärke.
Nun wird der Innenraum nach Augenmaß ausgehöhlt, bis nur noch eine ungefähr 3 Millimeter dicke Wand stehen bleibt.
Hier stößt Herr Beck mit einer Nadel die Holzstücke aus den Aussparungen.
Nun bekommt auch das maschinenseitige Ende seine Form
Etwas Schmirgeln beseitigt Unebenheiten und auch ein paar Bleistift-Hilfslinien.
Kurz vor dem Abstechen.
Zum Schluß wird noch der Deckel gedrechselt...
... und eingepasst. Kugel hinein und schon ist man fertig. Herr Beck benötigt dafür ungefähr 10 Minuten.
Aber es gibt natürlich auch noch Filigraneres:
Schauen Sie es sich doch im Heimathaus Sonthofen an (bis 3.Februar 13)!
Text und Fotos: Stefan Kracker, Heimatdienst Sonthofen.