Über 100 Heilpflanzen und Küchenkräuter sowie schöne Blumenarten und einige seltene Bäume wachsen im Garten am Heimathaus. Fleißige Damen des Heimatdienstes Sonthofen führen die gärtnerische Pflege an den Pflanzen aus.
Hier zu nennen sind Margot Kracker, Maria Brendler und Helga Bodlin, die das ehrenamtlich tun. Die bisher handgeschriebenen Bestimmungstäfelchen wurden nach langem Suchen in ähnlichen Gärten durch ovale Edelstahltäfelchen dauerhaft ersetzt. Im Garten der Kneippfreunde Sonthofen „Im Bachtel"sind die gleichen Täfelchen verwendet worden, die ein fähiger junger Handwerker entworfen und aus Edelstahlblech gestanzt hat. Auf den neuen Täfelchen im Heimathausgarten steht der deutsche Pflanzenname, der lateinische Name und die Bezeichnung der Pflanze im Volksmund. Bei giftigen Pflanzen ist ein entsprechender Hinweis vermerkt.
Am Ende von Kräuterführungen, veranstaltet durch das Gästeamt Sonthofen mit "Wildkräuterfrauen", kann noch der Heimathausgarten besichtigt werden, sowie im Museum die gefundenen Kräuter zu kleinen Köstlichkeiten zubereitet und verspeist werden. Im Garten sind die aufgestellten alten Grabdenkmäler, Getreidemahlsteine, alte Brunnensäulen und ähnliche historische Erinnerungsstücke ebenfalls mit Hinweistafeln für Museumsbesucher zum Sprechen gebracht worden.
Nicht mehr lesbare Steininschriften, sowie lateinische Schriften wurden auf den Hinweisschildern übersetzt und ergänzt. Bei dem Mühlstein neben dem Heimathauseingang (siehe erstes Bild) ist z.B. jetzt zweifelsfrei der Fundort im oberen Allgäu festgestellt worden. Der Mühlstein aus „Feuerstätter Sandstein" wurde in einem alten Steinbruch in 1500 m Meereshöhe unterhalb des Wannenkopfgipfels gebrochen. Unter unsäglichen Mühen musste der Stein durch Moore und auf Karrenwegen nach Sonthofen transportiert werden. Allein daraus ist zu sehen, wie wertvoll ein 10 Zentner schwerer Mühlstein vor einigen Jahrhunderten war.
Ein Besuch des neu gestalteten Heimathausgartens und der neuen Sonderausstellung „50 Jahre Stadterhebung" ist derzeit ein besonderer Höhepunkt, den sich kein Sonthofer entgehen lassen sollte.
Text und Fotos: Uwe Brendler, Heimatdienst Sonthofen, Mai 2013